21 Familien waren es diesmal zum Jahrestreffen 2009, darunter vier Neuzugänge.
Isabella Nölte eröffnete das Treffen mit einer einfallsreichen Geschichte, in der lauter Redewendungen mit „Hand“ vorkamen. Bei der Ankunft hatte jede Familie einen Zettel mit einer entsprechenden Redewendung erhalten, z.B. „Hand aufs Herz“ oder „eine Hand wäscht die andere“, und sollte nach vorne kommen, sobald diese ausgesprochen wird. Damit sammelte Isabella bis zum Ende der Begrüßungsrede alle Teilnehmer zu einem gemeinsamen Foto auf der Bühne.
Anschließend zeigten die Kinder Amelie Graßl und Tobias Sommer mit ihren Blasinstrumenten, dass auch Einhänder richtig gut musizieren können. Felix Nölte begleitete die Beiden am Klavier. Miriam Schreyer und Isabella Nölte spielten ein Stück am Hackbrett und zeigten, was alles möglich ist.
Pünktlich startete der Vortrag von Ilse Martin zum Thema: „Erklärungsversuche und Thesen über die Entstehung von Dysmelie“. Ilse Martin, selbst betroffen mit Dysmelie links, ist als Heilpraktikerin tätig. Sie holte vor fünf Jahren das Abitur nach, studiert in Frankfurt Sonderpädagogik und arbeitet an einem Buch, in dem sie 50 Menschen mit Dysmelie vorstellen will. Es gibt eine ganze Reihe von Theorien über diese „Laune der Natur“. So beschäftigen sich Forschungen mit der Abschnürung durch „Amniotische Bänder“, dem Mangel an Vitamin A oder verschiedenen unabänderlichen Einflüssen während der Schwangerschaft – ohne aller¬dings zu eindeutigen Ergebnissen zu kommen.
Die Rede war dann in der Gesprächsrunde insbesondere von den Problemen im Umgang mit „Gesunden“. „Außen¬stehende sehen oft nur das, was wir nicht können, nicht unsere Fähigkeiten“, meint Ilse Martin. „Ich bin eben nicht nur mein fehlender Arm“. Doch wohl auch durch die besseren Informationen über Dysmelie habe sich die Akzeptanz im Vergleich zu früher wesentlich verbessert, waren sich die Teilnehmer des Treffens einig.
Vorzüglich wurden alle wieder von Sylvia Balzat aus Amberg bekocht, die aber bedauerlicherweise zum letzten Mal dabei war. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für die gute schmackhafte Betreuung in den letzten Jahren und Ihre Unterstützung und wünschen ihr weiterhin alles Gute.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen gab es eine weitere Gesprächsrunde. Unser Orthopädietechniker Wolfgang Gröpel, von der Firma NovaVis aus Waldenbuch, hatte zwei seiner Patienten mitgebracht.
Sie erzählten uns sehr anschaulich, offen und lebendig ihre Geschichte. Dies machte allen Mut und brachte neuen Optimismus in die Runde. W.Brechtel: „ Es gibt keine behinderten Menschen, sondern nur Menschen mit besonderen Bedürfnissen.“ Herr Wolfgang Brechtel steht gerne auch über das Treffen hinaus für Fragen zur Verfügung. Kontaktaufnahme bitte unter brechtel@kinderkrankenpflege-rheinland.de
Viel Zeit für persönliche Gespräche gab es anschließend bei Kaffee und Kuchen. Vielfach gelobte wurde wieder das helle und freundliche Ambiente des Hauses der Begegnung.
Selbstverständlich war auch dieses mal für Kinderbetreuung gesorgt. Antje und Andrea haben das wie immer ganz wundervoll gemacht. Es kam unser Farbenrad zum Einsatz und auch die Spielekisten fanden großen Anklang, freundlicherweise zur Verfügung gestellt vom Förderverein für das Montessori-Modell „MoMo-Fuchstal e.V.“.
Leider läuft die Kleiderbörse noch etwas zäh. Es gibt mittlerweile so viele schöne und gut erhaltene gekürzte Kleidungsstücke, meist der linke Ärmel. Es wäre doch schade, wenn die tollen Sachen keine Verwendung mehr finden… Man bedenke: Sie werden verschenkt!
In Kürze können diese über unsere Homepage gesucht und in einer Bildergalerie begutachtet werden.
Bei Interesse oder Fragen können Sie sich direkt mit Familie Bauer aus Landsberg in Verbindung setzen, die freundlicherweise Aufbau und Koordination der Kleiderbörse übernommen hat. Einfach eine Email an britta.bauer@diebauers.name senden.
Es war wieder ein gelungener Tag und wir sagen allen vielen Dank fürs Kommen und vielen Dank an alle Helfer!
Alles Gute und herzliche Grüße
Eure Isabella und Alexandra